Gruß des Präses des BFP zu Weihnachten 2021
Präses Johannes Justus (Hannover) hat sich mit einem Weihnachtsgruß an die Mitgliedsgemeinden des BFP gewandt. Weihnachten ist der Tag, an dem wir uns an das Kommen des Gottessohnes in die Welt erinnern. Dabei macht uns der Kalender darauf aufmerksam, dass dieses besondere Datum in Verbindung mit etwas steht, was zu Ende geht. Und trotzdem hat es Anderes begonnen: Mit dem Kommen Jesu, seinem Leben und Tod sowie seiner Auferstehung ist für uns neues Zeitalter angebrochen - das Zeitalter des Lichts.
Liebe Bundesgemeinschaft,
liebe Freunde,
wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu! Doch das neue Jahr 2022 steht auch schon vor der Tür und lässt keine Sekunde auf sich warten. Im Hinblick auf Weihnachten sind mir in diesem Jahr zwei Dinge besonders aufgefallen. Gerne teile ich diese Gedanken mit euch – in Verbindung mit einem Segenswunsch für diese besondere Zeit.
Verbindung von Weihnachten mit dem Ende und dem Anfang
Weihnachten, der Tag, an dem wir uns an das Kommen des Gottessohnes in die Welt erinnern, steht aufgrund unseres Kalenders unmittelbar mit dem Abschluss des alten und dem Beginn des neuen Jahres in Verbindung. So wird die Geburt Jesu gerade in dieser Zeit zu einem Symbol dafür, dass das Eine zu Ende gegangen ist und etwas Anderes begonnen hat. In der Tat ist mit dem Kommen Jesu, seinem Leben und Tod sowie seiner Auferstehung ein neues Zeitalter angebrochen: das Zeitalter des Lichts. Der Evangelist Johannes beschreibt es folgendermaßen:
In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen. Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.
Johannes 1:4-5
Diese Nachricht klingt so schön, dass sie uns die alltäglichen Herausforderungen und Niederschläge, Ängste und Sorgen vergessen lassen kann. Gerade in der Weihnachtszeit scheint es so, als würde die Menschheit ahnen, dass es auf das Licht ankommt. Unsere Wohnungen und Häuser, unsere Straßen und Städte leuchten wie zu keiner anderen Jahreszeit in hellem Licht. Es macht den Eindruck, dass man sich für ein paar Tage im Jahr am Licht erfreuen möchte, in dem gleichzeitigen Bewusstsein, dass in nur wenigen Wochen die Lichter wieder abgebaut werden!
Als Gläubige wissen wir, dass es da ein anderes Licht gibt: Ein Licht, das nicht nur für eine Saison oder ein paar Wochen leuchtet. Ein Licht, das so stark ist, dass keine Finsternis es auslöschen kann – und dieses Licht ist Jesus.
Die Geschichte wiederholt sich
Auch das ist mir in diesem Zusammenhang aufgefallen: Die Geschichte wiederholt sich! Schon bei der Schöpfung heißt es:
Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe.
1. Mose 1:2
Später in Jesaja 60:2 heißt es wieder: „Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit“. So reiht sich auch Johannes mit der Aussage im ersten Kapitel seines Evangeliums in diese Stoßrichtung ein, indem er Jesus als das Licht vorstellt, das in die Dunkelheit gekommen ist.
Dann müsste sich doch mit dem Kommen Jesu alles verändert haben? – Berechtigterweise könnte sich der ein oder andere fragen, ob die Welt heute tatsächlich ein Stück weit heller als bei der Schöpfung geworden ist, ein Stück weit heller als zu Jesajas Zeit oder der Zeit, als die Weisen aus dem Morgenland den Stern des neugeborenen Königs aufgehen sahen.
Die Tatsache, dass unsere Welt in tiefer Dunkelheit liegt, war und ist leider bittere Realität – auch heute. Menschen können sich unermessliches Leid zufügen: Betrug, Missbrauch, Lüge, häusliche Gewalt, Untreue in der Ehe, Ungehorsam, Mord, um nur eine paar Dinge zu erwähnen, scheinen nicht weniger, sondern mehr geworden zu sein.
Was ist denn nun daraus geworden, aus dem Licht, das gekommen ist? Leuchtet es nicht mehr? Doch. Ja. Und nein. Insbesondere im Kontext der Jesaja-Stelle wird deutlich, warum die Antwort sowohl „ja“ als auch „nein“ heißen kann:
Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir,
heißt es in Jesaja 60:1. Es geht also um mich und um dich. Damit das Licht leuchten kann, muss sich jemand in Bewegung setzen und aktiv werden. Wir, die Jesus und damit das Licht angenommen haben, müssen sein, was wir sind – also sichtbar! „Mache dich auf“, ist eine Einladung, die Gegenwart Gottes in die Dunkelheit zu tragen.
Danke!
Zum Schluss will ich euch „Danke!“ sagen. Danke, dass wir gemeinsam mit euch dieses Licht auch im Jahr 2021 zu vielen Menschen tragen durften. Wir durften viele leuchtende Augen sehen, weil durch Jesus das Innere vieler Menschen erleuchtet wurde. So wünsche ich uns für die letzten Tage des Jahres, da, wo es möglich ist, gute Zeiten mit Freunden und Familie. Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2022!
Mit liebem Gruß
Euer Johannes Justus
Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden
Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) ist die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Zum BFP zählen 62.872 Mitglieder in 836 Gemeinden. 325 davon (38,9%) sind Migrationsgemeinden. Einschließlich der Kinder, Jugendlichen und regelmäßigen Gästen gehören ca. 181.255 Personen dem BFP an (Stand 01.01.2019). Weitere Infos: www.bfp.de