Delegierte verabschieden zukunftsweisende Leitlinien und bereiten 100-Jahr-Feier vor

"Herzlich verbunden in Vielfalt" - VEF formuliert neue Ausrichtung

VEF-Mitgliederversamlung in Kassel - rechts im Bild James Ros, Vorstandsmitglied der VEF und Vizepräses des BFP (Bild: VEF)

Kassel/Erzhausen (da) - Mit einem klaren Bekenntnis zu Einheit in Vielfalt hat die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) bei ihrer Frühjahrs-Mitgliederversammlung in Kassel eine neue inhaltliche Ausrichtung verabschiedet. Unter dem Leitsatz "herzlich verbunden in Vielfalt - gemeinsam unterwegs - sichtbar in der Gesellschaft" wollen die Mitgliedsbünde ihr Engagement im gesellschaftlichen Diskurs stärken und zugleich ihre geistliche Identität profilieren.

James Ros, Vorstandsmitglied der VEF und Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, stellte die Leitlinien vor. Sie betonen die verbindende Kraft des Evangeliums inmitten theologischer und struktureller Vielfalt. "Unsere Stimme vermittelt Hoffnung, unser Handeln ist geprägt von Nächstenliebe und Verantwortung", heißt es in der Selbstbeschreibung.

Ein besonderes Augenmerk galt auch dem bevorstehenden Jubiläum: Am 29. April 2026 feiert die VEF in Berlin ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt und Empfang. Im Anschluss findet dort die Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung statt, die sich der Geschichte der VEF widmen wird.

Aktuelle gesellschaftliche Themen fanden ebenfalls ihren Platz auf der Tagesordnung. Konstantin von Abendroth, Beauftragter der VEF am Sitz der Bundesregierung, rief dazu auf, für Verantwortungsträger in Politik und Regierung zu beten - gerade im Blick auf die anstehende Regierungsbildung. Die freikirchliche Präsenz in Rundfunk und Fernsehen wurde von Jasmin Jäger, Rundfunkbeauftragte der VEF, vorgestellt.

Auch die im vergangenen Herbst beschlossene Predigtgemeinschaft zwischen VEF und EKD wurde erneut thematisiert. Der Theologe Florian Namyslo präsentierte dazu erste Einblicke aus seiner Dissertation, die von der (landes-)Kirchlichen Hochschule Wuppertal sowie von der freikirchlichen Theologischen Hochschule Elstal (Baptisten) betreut wird.

Ein sensibles, aber wichtiges Thema war der Umgang mit sexualisierter Gewalt. Wie Pastor Alexander Hirsch berichtete, stehen mehrere kleinere Freikirchenbünde kurz davor, eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene einzurichten. Drei Bünde engagieren sich bereits aktiv in Aufarbeitung und Entschädigung.

Im Rahmen einer Nachwahl wurde Anette Janowski von der Heilsarmee neu in den Vorstand gewählt. Sie folgt auf Hartmut Leisinger, der eine neue Leitungsaufgabe in London übernommen hat.

Die nächste Mitgliederversammlung der VEF findet Ende November in Burbach (Hessen) statt.

Zurück