Gute Nachrichten aus dem Kosovo
Kosovo/Velbert - Die Entwicklung unserer jungen Bibelschule im Kosovo ist erstaunlich. Als der VM-International Mitarbeiter Ulf Strohbehn den Gemeindeleitern und Missionaren die Gründung einer Schule vor sechs Jahren ans Herz legte, wurde der Vorschlag nur mit knapper Mehrheit angenommen. 2021 ist die Shkolla Biblike Iliria zum Herzstück der Gemeinden im Land geworden. Sie ist ein Brückenkopf für Evangelisation und Gemeindegründung im Kosovo.
Dieses Jahr studiert die vierte Studentengeneration, neunzehn Frauen und Männer. Diese Zahlen sind GROSS, weil es im ganzen Land nicht mehr als 500 wiedergeborene Christen gibt und 96% der Bevölkerung sich zum Islam bekennt. Während am Anfang nur eine Gemeinde wenige ihrer Mitglieder ins Studium schickte, sehen wir nun, dass viele Kirchen im Land die Schule anerkennen und ihre Leute senden. Die Bibelschule wurde auch deswegen angenommen, weil unsere eigenen Leiter zu Lehrern ausgebildet wurden und die Lektionen hier im Kosovo entwickelt wurden.
Fatmir ist eine stadtweite Berühmtheit. Er arbeitet als Polizist und ist für seine Unbestechlichkeit bekannt geworden! Er erzählt von den täglichen Herausforderungen in einem korrupten System, und wie es ständig Versuchungen durch Kriminelle und Reibungen mit seinen Kollegen gibt. Mittlerweile zieht er immer mehr Polizisten auf seine Seite; es kommt zu guten Veränderungen in der Gesellschaft. Laut Fatmir war seine Studienzeit an unserer Bibelschule ausschlaggebend. Die Lehre und Gemeinschaft haben ihm das geistliche Fundament für seine Haltung gegeben.
Naime ist eine etwas ältere Studentin, die als Journalistin arbeitet und Gedichte schreibt. Durch ihr herzliches Wesen und den Beruf kennt sie viele Leute im Land. Naime sagt, dass sie durch die Bibelschule verstanden hat, welche Berufung Gott ihr durch den Journalismus geschenkt hat. Das Studium habe sie auch ausgerüstet, den unterschiedlichen Menschen, denen sie begegnet, dass Evangelium weiterzusagen.
Die Studentin Valmire hatte ein ereignisreiches Jahr, weil sie heiratete, bald darauf schwanger wurde, den Bibelschulabschluss machte und gleich danach voll in einer Gemeindegründungs-
arbeit einstieg. Gottes Powerfrauen – es gibt sie überall.
Abschliessend noch ein Erfahrungsbericht von A., ein Student erster Generation. Während des letzten Kosovo-Konflikts wurden seine Familie und alle Einwohner des Dorfes von feindlichen Soldaten auf ein Feld geführt. Er musste dann als kleiner Junge ansehen, wie die ihm liebsten Menschen vor seinen Augen erschossen wurden.
Als Teenager fand er zu Jesus, eine Erfahrung, die alles veränderte und auch zu innerer Heilung führte. Während der Studienzeit wurde klar, dass der Herr A. zum Leiter berufen hatte, aber es galt auch, noch ein paar „Kanten zu glätten.“ Gott arbeitete an ihm; sein charakterliches Wachstum wurde von allen bemerkt. Fünf Jahre später ist A. nun vollzeitlicher Gemeindegründer und Landesleiter eines Missionsdienstes. Dies ist eine von vielen guten Geschichten, die Jesus im Kosovo schreibt.
Leonora Maloku
Copyright für alle Bilder und das Emblem: Shkolla Biblike Iliria
Leonora Maloku ist die Studienleiterin der Schule.
Ulf Strohbehn