Karnevalsfreizeit des Landesjugendwerks NRW im BFP

Bitterkalter Raum - richtig "heiße" Gebete

„Wir finden keine Probentermine mehr, alles ist voll“. Ausnahmezustand in der Christus Gemeinde Velbert (CGV) im Februar. Immer wieder macht das Codewort „Die Burg“ die Runde. „Du musst uns unbedingt besuchen“, drängelt mich Ruben, der die insgesamt 27 CHANGE-Bandmitglieder und Techniker aus der Jugend CGV, die „Die Burg“ in diesem Jahr vom Lobpreis her „wuppen“, koordiniert.

„Ja, wir kommen“ sagen Petra und ich und werden am Sonntagabend mit großem Hallo von den CHANGE-Jugendlichen unserer Gemeinde in Bilstein herzlich begrüßt. „Um 19:00 Uhr ist Mitarbeitergebet, kommt ihr auch?“. Die Runde ist groß, der Raum bitterkalt, die Gebetsatmosphäre aber richtig heiß. Hier geht echt was, spüren wir gleich.

Und das setzt sich durch den ganzen Abend fort. Die Band kämpft mit der Technik, erst fällt die Gitarre aus, dann das Mikro. Die Techniker springen hilfsbereit über die Bühne, die Band ist leicht gefrustet. Aber den Heiligen Geist scheint das wenig zu stören. Die Jugendlichen schwenken ihre Arme in der Anbetung, hüpfen vor Begeisterung, knien weinend auf dem Boden und liegen sich in den Armen.

„Die Burg“, das ist die Karnevalsfreizeit des Landesjugendwerkes in NRW. Muriel Schlitter aus Krefeld kann mit ihrem Team 218 Jugendliche in der Jugendherberge Bilstein willkommen heißen, dazu kommen jeweils etliche Tagesgäste. „Getragen“ ist das Thema, das in sechs Gottesdiensten beleuchtet wird. Die Predigten sind lebens- und altersnah. Moor Jovanowski, Pastor in Heppenheim, und Thaddäus Schindler, Pastor in Ausbildung aus Bad Kreuznach, holen die Jugendlichen mit ihren Themen direkt ab.  „Worte, die tragen – Glaube, der trägt – Gebete, die tragen – Beziehungen, die tragen“, um nur einige Beispiele anzuführen.

Am Sonntagabend ist Thaddäus dran. Gehört habe ich schon von ihm, aber ihn noch nie erlebt. Seine Botschaft lautet „Liebe, die trägt“ – und sie berührt die Herzen. Er ist fasziniert vom Wort Gottes, drückt das mit vielen Gefühlen aus und ist sich nicht zu schade, auf der Bühne nahe am Wasser gebaut zu sein. Und die Jugendlichen tun es ihm zahlreich nach, der Gebetsdienst wird heftig in Anspruch genommen.

Dann feiern wir Abendmahl. 23 Kleingruppen, die sich durch die ganze Freizeit ziehen, bilden den Rahmen dafür. „Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen tiefgreifende, lebensverändernde Erfahrungen mit Jesus machen, und nicht nur eine Show erleben“, sagt Leiterin Muriel. Und so zeigt sie klar auf, wer zum Abendmahl eingeladen ist: „Wenn du dich entschieden hast mit Jesus zu leben!“

Ergänzt wird das Programm durch Workshops. Natürlich fehlen Fußball und Volleyball nicht. Die Sieger werden am Sonntagabend mit großem Jubel gefeiert, der Wanderpokal ist übergroß und geht in diesem Jahr nach Bonn, die Volleyball-Trophäe nach Velbert. Aber auch Themen wie Prophetie (Woran erkenne ich einen Eindruck, was sind biblische Kriterien?), Pornografie und Umgang damit, Worship (was ist das?) und ein spezieller Workshop für Leiter ergänzen das Programm.

Müde und ausgepowert, aber voll glücklich kommen die Techniker und Helfer am Montagabend wieder in Velbert an, sie schleppen das Equipment mit scheinbar letzten Kräften ins Gemeindehaus. Aber sie sind von der Burg sehr angetan: „Es hat sich voll gelohnt.“

Und nächstes Jahr, frage ich die Jugendlichen? „Na klar, der Termin (21.2 bis 24.2.2020) ist schon fest vorgesehen. Wir sind wieder dabei.“

Frank Uphoff

Zurück