Hinweise auf einer fast 3.000 Jahre alten babylonischen Tafel

Arche Noah: Neue Erkenntnisse der Archäologen

"Imago Mundi" im Britischen Museum (Bild: Osama Shukir Muhammed Amin, wikimedia.org)

Erzhausen (da) - Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Britischen Museums hat die "Imago Mundi", eine etwa 3.000 Jahre alte babylonische Tontafel, entschlüsselt, so der Bericht auf Arkeonews. Sie gilt als die älteste bekannte Weltkarte und bietet Einblicke in das geographische Weltbild der Babylonier. Zudem enthält sie Hinweise, die an die biblische Geschichte der Arche Noah erinnern.

Die Tafel wurde im 19. Jahrhundert in Sippar, im heutigen Irak, entdeckt. Im Zentrum der Darstellung befindet sich Mesopotamien, umgeben von einem "bitteren Fluss", der die bekannte Welt begrenzt. Außerhalb des Flusses liegen acht dreieckige Bereiche, die mythische oder unbekannte Regionen darstellen.

Hinweis auf den Berg Ararat

Dr. Irving Finkel, Assyriologe und Keilschrift-Experte am Britischen Museum, hat die Tafel eingehend untersucht. Auf der Rückseite beschreibt ein Keilschrifttext eine große Arche, die auf einem Berg jenseits des "bitteren Flusses" liegt. Diese Beschreibung weist Parallelen zur biblischen Erzählung auf, wonach die Arche Noah nach der Sintflut auf dem Berg Ararat strandete.

Die Babylonier nannten diesen Berg "Urartu", was mit dem biblischen "Ararat" übereinstimmt. Dr. Finkel betont die kulturellen Verbindungen zwischen den babylonischen und biblischen Überlieferungen. Der Fund deute darauf hin, dass die Babylonier seinerzeit eine genaue Vorstellung vom Standort einer Arche hatten und den Weg anhand der Karte hätten finden können.

Die Entdeckung habe vor allem wissenschaftliche Bedeutung, nicht jedoch eine Suchtour "mit dem Landrover" durch den Irak zu starten. "Allerdings können wir erstmals mit Bestimmtheit sagen: Wären wir im antiken Babylon, wüssten wir, wohin wir gehen müssten, um die Reste dieses wundervollen Bootes zu sehen.", so der Experte.

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