Razzia in Hamburg gegen Schleuser-Bande: Pastor verhaftet

Symbolbild von fsHH - Pixabay

Wie unter anderem der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, hat die Polizei in Hamburg einen aus Ghana stammenden Pastor verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Kopf einer Schleuserbande zu sein. Laut Staatsanwaltschaft soll er seine Gemeinde „als Anlaufstelle für Schleusungen“ genutzt haben. Die „Calvary Believers Chapel“ in Hamburg gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).

Den Angaben zufolge soll die Schleuserbande einigen Dutzend Personen die illegale Einreise nach Deutschland ermöglicht haben. Die Ermittlungen gegen das Schleusernetzwerk laufen bereits seit 2017. Bei der Verhaftung des Pastors waren rund 100 Beamten vor Ort im Einsatz. Sie durchsuchten mehrere Wohnungen und stellten u. a. Laptops, Mobiltelefone, Bargeld und Dokumente sicher.

Stellungnahme

Der BFP-Vorstand hat am 15.10.2019 folgende Stellungnahme dazu abgegeben:

„Die Nachricht von der Verhaftung eines BFP-Pastors hat uns als Vorstand des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) sehr getroffen. Wir sind entsetzt darüber, dass ein Pastor unseres Bundes seine Stellung dermaßen missbraucht hat und in solch kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Aus diesem Grund möchten wir als Bund dazu Stellung beziehen und uns entschieden von den mutmaßlichen Aktivitäten des Pastors distanzieren.

Der verhaftete Pastor gehört zum Afrikanischen Zweig der sogenannten AIG (Arbeitsgemeinschaft Internationaler Gemeinden im BFP). Nach einer dreijährigen Ausbildungs- und Integrationszeit wurde er vor etwa 4 Jahren als Pastor in unserem Bund ordiniert. In Hamburg besuchte er zunächst regelmäßig Treffen von Pastoren aus der Region, bis er vor etwa eineinhalb Jahren den Treffen ferngeblieben ist und den Kontakt zu anderen Pastoren abgebrochen hat. Seinen ausgelaufenen Dienstausweis als Pastor des BFP hat er nicht verlängert und auf Anfragen seitens des BFP nicht reagiert. Aus diesem Grund wäre er bei der nächsten Bundeskonferenz als Pastor des BFP gestrichen worden.

Wir bedauern es zutiefst, dass es bei dem Pastor zu dieser Entwicklung gekommen ist und nehmen es zum Anlass, unseren Integrationsprozess für Pastoren internationaler Gemeinden zu überprüfen und nachzuarbeiten. Der Pastor war einer von uns und ist offensichtlich auf Abwege geraten. Die Motive und Umstände, die dazu geführt haben, kennen wir nicht und können sie deshalb in keinster Weise nachvollziehen. Gleichzeitig wollen wir unseren afrikanischen Pastoren und Geschwistern deutlich signalisieren, dass wir uns von jedem Generalverdacht distanzieren. Unser Gebet gilt in besonderer Weise den betroffenen Menschen sowie auch der Gemeinde des Pastors und all unseren afrikanischen Gemeindezugehörigen.“

Reaktion in den Medien

 

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